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2. Advent – Newsletter

Liebe Freunde

Die meisten Kinder auf der Welt freuen sich über einen schulfreien Tag. Aber wenn Schulen seit neun Monaten geschlossen und die Verhältnisse daheim prekär sind, dann kann vielen Kindern sprichwörtlich der Himmel auf den Kopf fallen. Aber mit umsichtiger Planung und etwas Phantasie bringen wir Lehrer in Zeiten des Lockdowns auf sichere Weise zu Schüler/innen. Natürlich in kleinen Gruppen. So machen wir ein Weihnachtsgeschenk, das selten so wichtig war wie heute: Bildung, Selbstvertrauen, Gesundheit. Begleiten Sie uns auf unserer Reise mit Flying Teachers.

  1. Flying Teachers – kleine Idee mit grosser Wirkung
  2. Gute Planung – der kleine Unterschied zwischen «gut gemeint» und «gut gelungen».
  3. Das Salz der Erde und das Licht der Welt

Flying Teachers – kleine Idee mit grosser Wirkung

Ugandas Lockdown zählt zu den strengsten der Welt. Der Präsenzunterricht fällt für die überwiegende Mehrheit, besonders der jüngsten Schüler/innen aus. Digitale Homeschooling-Alternativen existieren praktisch nicht. Das ist nationale Tragödie. Zudem sind die meisten Eltern durch Verlust von Jobs und Einkommen in extreme wirtschaftliche Not gerutscht. Kein Wunder, leiden die Kinder unter der seit neun Monaten andauernden Quarantäne. Es ist, wie wenn man Kinder einsperren würde. Ganz zu schweigen von den hunderttausenden arbeitslosen Lehrern/innen.

Wir wollten dieser unheimlichen Situation, die täglich neue Folgeprobleme schafft, nicht tatenlos zuschauen. Und so engagierten wir arbeitslose Lehrkräfte, die wir in besonders hart getroffenen Dörfern einsetzen, um in kleinen Gruppen unter freiem Himmel Bildung für alle zu vermitteln. Und ihnen ein ausgewogenes Essen und sauberes Trinkwasser zu verteilen. Natürlich mit Schutzkonzept. Wir nennen das «Flying Teachers».

Gute Planung – der kleine Unterschied zwischen «gut gemeint» und «Gut gelungen»

In Afrika sehe ich manchmal gutgemeinte Projekte, die dennoch ihr Ziel nicht erreichen. Oft hat das mit ungenügender Planung zu tun. Deshalb schauen wir jeweils doppelt genau. «Gut geplant ist halb gewonnen», lautet eine unserer organisatorischen Grundregeln. Auch unsere Schützlinge ist das sozusagen «essential learning». Denn es hilft ihnen, selbstständig zu werden. Unsere Schützlinge anzuleiten, für grössere Gruppen und Zeiträume zu planen, ist uns wichtig – es bedeutet für uns «Hilfe zur Selbsthilfe». Zum Beispiel in der Landwirtschaft. Dort lernen alle unsere Schützlinge, dass wir nichts ernten können, wenn wir nicht vorausschauend planen, säen, hegen und pflegen. Das haben unsere Kids dieses Jahr während der mittlerweile seit Februar andauernden Dorf-Quarantäne am eigenen Leib erfahren.

Unser «Flying Teachers»-Projekt ist ein Musterbeispiel für die Wichtigkeit guter Planung. Dieses Projekt stellt für Kids of Africa eine grosse Herausforderung dar. Sowohl inhaltlich, logistisch und natürlich auch finanziell. Nur mit guter Vorbereitung und Absprache mit allen Beteiligten – Staat, Gemeinden, Familien und Lehrern/innen – kann es optimal gelingen. Man denke etwa an das Schutzkonzept, an die dezentrale Verfügbarkeit von Lehrern, Wasser, Kochgelegenheiten, Schulmaterialien und vieles, vieles mehr.

Auf den Bildern sehen Sie einige der Begünstigten dieses Projektes. Es könnten viel mehr sein – doch die aktuelle Situation verbietet es. In einigen Dörfern wirkt es manchmal wie ein Tropfen auf trockener Erde. Es tut gut. Es verbindet. Es nährt – nicht nur geistig, sondern auch wirklich. All das darf man nicht übersehen. Es beschreibt, worauf es dieses Jahr ankommt. Da steht sehr vieles dahinter.

Mittlerweile wird ein Teil der Projektarbeit durch unsere älteren Schützlinge begleitet. Von der logistischen Unterstützung bis hin zu administrativen Vorbereitungen. So übernehmen sie Verantwortung, reifen an den Herausforderungen. Das ist gut so. So sind trotz des schwierigen Jahres einige junge Menschen an den widrigen Umständen stärker geworden. Wir sehen: wo, wie dieses Jahr, viel Schatten ist, da muss es immer auch Licht geben. Ist das nicht ein weihnachtlicher Gedanke?

Aber wir dürfen vor dem humanitären Preis von Ugandas Lockdown die Augen nicht verschliessen. Zahllose Familien haben ihre Reserven aufgebraucht. Der Schatten, der ihr Schicksal verdunkelt, ist auch ein wenig unsere Herausforderung.

Das Salz der Erde und das Licht der Welt

Denn das Salz der Erde wollen unsere Schützlinge sein. Natürlich kann kein Mensch die Welt verändern. Aber jeder Mensch kann einem anderen helfen, ihm ein Licht anzünden, Hoffnung und etwas Kraft spenden. Das soll nicht moralisierend klingen. Aber es ist ein starkes und gutes Bild, vom Salz der Erde und dem Licht der Welt, das wir sein sollen. Was sonst, sollen denn Vorbilder für unsere Schützlingen sein? Etwa die Versprechungen des schönen, neuen Lebensstils der modernen Welt, die dieses Jahr so wenig halfen, um die vielfältigen Herausforderungen von Lockdown, Not und Hochwasser zu bewältigen?

Eines sehen die Schützlinge von Kids of Africa ganz klar: ihr grösstes Geschenk im Leben und für andere sind die Werte der Solidarität, ihr Aufwachsen in stabiler Familie, Gesundheit, Selbstvertrauen und – natürlich – Bildung.

Deshalb ist Bildung für viele dieses Jahr unser liebstes Adventsgeschenk.

Herzliche Grüsse

Ihr
Burkhard Varnholt

2020-12-07T09:44:07+01:007. Dezember 2020|
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