Liebe Freunde und Förderer
Ist es nicht herrlich, wenn wir den Frühling spüren?! Die Natur blüht auf. Vögel kehren zurück. Pflanzen schlagen Wurzeln und strecken ihre Köpfe zur Sonne. Empfinden nicht auch wir die ersten warmen Sonnenstrahlen nicht nur auf der Haut, sondern auch im Herzen?
Der Prozess des Aufwachsens und Wurzelschlagen ist auch in Kids of Africa eine wunderbare Erfahrung. Kaum zu glauben, wie rasch das geht. Kaum waren Kinder noch Kinder, schon sind sie Jugendliche, die sich auf den Berufseinstieg vorbereiten. Das ist für sie und ihre Familien eine wichtige und wertvolle Phase. Da geht die Arbeit nicht aus. Im Gegenteil. Ihre Berufsbildung wird in den kommenden Jahren ein neues Kapitel bei Kids of Africa aufschlagen. Da gibt es viel zu tun. Glücklicherweise können wir einen fruchtbaren Boden bewirtschaften. Jedes unserer Schützlinge ist einmalig in seinen/ihren Talenten, Präferenzen und Fähigkeiten. So gut wir ihrer Individualität gerecht werden, so gut entwickeln sie sich – daran glauben wir. Und viele Fortschritte lassen glauben, auf einem guten Weg zu sein.
Was bei uns der Frühling, ist auch in Uganda eine besondere Zeit. Es ist die Zeit der einsetzenden Regen – und Regen ist bekanntlich ein Segen, zumindest für die Natur. Ein paar einfache Schnappschüsse der letzten Tage zeigen unsere Kinder bei der Arbeit, auf unserer Farm, beim Lernen, Sport und Spiel.
Von meinem jüngsten Besuch will ich noch eine schöne Begebenheit über unseren ältesten Schützling, Abbas berichten. Er war noch nie ein einfacher Junge. Er kam spät zu Kids of Africa und litt manchmal am Stigma das Waisen. Besonders während der Pubertät fand er das oft schwer. Doch seit einiger Zeit beginnt er, aktiv Verantwortung zu übernehmen. Das zu erleben, sind Sternstunden, die ich gerne erwähne. So begegnete ich Abbas vor wenigen Tagen als einem unvergleichlich reifen, jungen Mann. Welches innere Wachstum er gemacht hat! Aus eigenen Stücken übernahm er Verantwortung für Geschwister und die Pflegemutter seiner Familie. Doch noch mehr: er machte einen grossen Sprung in seiner schulischen Leistung. Last, but not least, arbeitete er einige Wochen als Maurer-Lehrling auf unserer aktuellen Schulbaustelle. Vor einem Jahr hätte ich mir das nicht vorstellen können.
Heute ist es ein grosser Schritt – als Ergebnis von vielen kleine Schritten! Dafür lohnt sich vieles! Denn Abbas ist nur einer von vielen, versteckten Helden. Er und sie senden Ihnen auf diesem Wege Dank und Frühlingsgrüsse – von Uganda nach Europa!
Ihr
Burkhard Varnholt