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Give kids a chance

Liebe Freunde

Kinder brauchen manchmal Geduld, stets viel Liebe und auch das Vertrauen, dass es am Ende gut wird. Das erfuhr ich letzte Woche in Uganda auf beglückende Weise. Es stärkte meinen Glauben in unsere Schützlinge, unsere geduldige Arbeit und die Erfahrung «Give Kids a Chance».


Haben Sie diese schwierigen Jahre des Erwachsenwerdens auch gekannt? Es sind die Jahre, in denen wir unsere Eltern und Lehrer vielleicht als Problem empfanden, Distanz zu ihnen suchten – um unsere eigene Identität zu entwickeln. Vielleicht erhielten wir in diesen «Flegeljahren» mal einen Disziplinarverweis von der Schule. Ich kenne das. Während meiner eigenen Schulzeit suchte ich oft die Rolle des Rebellen. Ich war gerne ein Flegel, musste Tadel wegen fehlender Disziplin, sogar Anstiftung zum Ungehorsam einstecken. Fast wäre ich einst von meiner Schule geflogen. Das konnte mir damals das ganze Schuljahr versauern.

Und heute? Heute erkenne ich, wie sich all diese Lebens-Phasen auch bei unseren wunderbaren Schützlingen wiederholen. Ich besuchte sie letzte Woche. Es war wunderbar! Ihr Strahlen, ihre Fortschritte. Zu erleben, wie ganz plötzlich Reife, Selbstvertrauen und Sozialkompetenz entstehen. Plötzlich ein Blick für das Ganze. Wie junge Menschen beginnen, ungefragt Verantwortung zu übernehmen. Auf eigenen Beinen stehen, danken und den Drang empfinden, die Welt zu verbessern. Das sind die goldene Momente, an denen man als Vormund dankbar ist für die Kraft der Liebe. Denn nur sie schafft ein Fundament, eine Bindung, die auch schwierige Zeiten überlebt.

Denn: natürlich kennen wir das gut. Die Zeit «schwieriger» Schützlinge. Disziplinarprobleme, dass die Fetzen fliegen. Das gibt es auch bei uns. Aber die Pointe scheint mir folgende: als Vormund können, sollten und dürfen vor unseren Kindern gerade in den «schwierigen Jahren» nicht davonlaufen. Gerade dann brauchen sie uns. Brauchen Geduld und die Liebe, welche sagt «Ich glaube an Dich». Selbst, wenn sie das vielleicht nicht zugeben wollen. Am Ende werden sie dann alle eines erwachsen und vernünftig. Auch, wenn es manchmal anders scheint.

Diese Erfahrung hat mich letzte Woche in Uganda bewegt. Da traf ich einige unserer vormals «schwierigen» Schützlinge. Sie waren wunderbar! Alle. Gemeinsam grillierten wir am offenen Feuer etwas Brotteig, Kartoffeln und Würsten und sprachen. Sprachen über Gott und die Welt. Über ihre Erfahrung des Aufwachsens. Darüber, was ihnen wichtig ist. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Aus «Sorgenkindern» wurden selbstbewusste, lebenskompetente Leitfiguren. In dem Moment wusste ich, es hat sich gelohnt. Jeder Tag und jedes gute Wort.

Bob, beispielsweise, der früher stets die Schule schwänzte, ist heute auf dem besten Weg ein grossartiger Touristenführer zu werden.

Ronald hat den Sprung zu einem selbstständigen Künstler geschafft. Er ist vielleicht unser erfolgreichster Schützling – seine hervorragenden graphic designs sind mittlerweile international publiziert worden und von einer erfolgreichen afrikanische Modemarke aufgenommen.

Steven, unser Einzelgänger, produziert Ziegelsteine und Vanille, welche er am liebsten verschenkt, um anderen eine Freude zu machen.

Und noch eine letzte Feststellung in diesem Brief. In unserer Nachbarschaft haben sie die Lebensumstände vieler Familien dramatisch verschlechtert. Das hat mehrere Gründe. Die Spuren der zweijährigen Lockdowns sind immer noch tief. Viele Fischer-Familien haben ihre Erwerbsgrundlage verloren. Stets kommen neue Flüchtlinge aus dem Sudan an. Die Gesundheitsversorgung ist prekär und Teufelskreise der Armut nehmen zu. Ich werde ein anderes Mal darüber schreiben.

In der Zwischenzeit haben wir seit Jahresbeginn über hundert kleinen und grösseren Kindern einen Hort der Bildung, Sicherheit und des Schutz geschaffen. Auch das gehört zu unserer Arbeit. Die Glücksmomente des Erwachsenwerden und der Neuanfang, wo man davon noch weit entfernt ist.

Ich grüsse Sie sehr herzlich, auch im Namen unserer Schützlinge.

Stets Ihr

Burkhard Varnholt

Kids of Africa verbürgt sich dafür, dass jeder gespendete Franken zu hundert Prozent bei unseren vielen Schützlingen ankommt.

Weil wir an jeden von ihnen glauben! Danke für Ihre Hilfe!

Stimmen aus dem Dorf, direkt in die Inbox.

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Adresse in der Schweiz

Kids of Africa – Verein
Schiffbaustrasse 12
8005 Zürich
Schweiz

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