Liebe Freunde!
Gerne will ich Sie mit diesen Zeilen über die schulische Entwicklung unserer Schützlinge sowie zur Entwicklung unseres Schulprojektes informieren.
Vornweg ganz kurz: unsere Kinder sind kerngesund. Sie entwickeln sich körperlich, psychisch und mental positiv. Natürlich gibt es Unterschiede. Wir haben Kinder mit besonderen Lernbedürfnissen. Da sind auch einige Kinder mit Autismus. Es gibt Kinder, die ihre traumatischen Erfahrungen von der Zeit, bevor sie zu Kids of Africa kamen, noch verarbeiten. Bei uns sind HIV-positive Kinder und manche mit besonderen, körperlichen Herausforderung. Und es leben bei uns Kinder, die als Babies zu uns kamen und keine andere Familie als Kids of Africa kennen. Jedes dieser Kinder findet in seiner Familie bei Kids of Africa Geborgenheit. Und wiederum jede Familie weiss, dass das Kids of Africa-Dorf in unserer Gemeinde sehr geschätzt ist. Das ist sehr wertvoll. Heute, mehr als sieben Jahren nach der Gründung des Kinderdorfes Kids of Africa, ernten wir bereits Früchte dieser Kontinuität in der Kinderbetreuung. Diese Kontinuität legt auch das Fundament für die schulische und für die spätere berufliche und familiäre Entwicklung unserer Kinder. Sie scheint mir sehr wichtig – besonders in den ersten Lebensjahren.
Hier ist eine gewisse Streuung sichtbar. Einige Kinder bei Kids of Africa zählen im ugandischen (und auch im internationalen) Vergleich zu den besonders begabten Schülern. Ihre Schulnoten liegen bei den oberen fünf Prozent ihres Jahrganges. Aber dann gibt es natürlich auch die «normalbegabten» und jene mit besonderen Bedürfnissen. Sie alle werden bei uns vor allem in den Ferien und ausserhalb der Schulzeiten sehr individuell gefördert.
Das bringt mich zu unserem Schulprojekt. Der Grund für dieses grosse Projekt liegt darin, dass wir mit der Betreuung unserer Kinder in der lokalen Schule trotz grosser Anstrengungen unseres Managements nicht glücklich wurden. Die Ausbildung nahm einfach zu wenig Rücksicht auf individuelle Kinderbedürfnisse, was sich auch am unbefriedigenden Fortschritt der dortigen Schüler bemerkbar machte. Nun wollen wir mit unserem Schulprojekt bis zu vierhundert Kindern mittelfristig die Chance einer guten, am ugandischen Curriculum ausgerichteten Ausbildung vermitteln. Ich bin fest überzeugt, dass unsere Investition in eine qualitativ guten Primar- und Sekundarausbildung eine der nachhaltigsten Investitionen in die Zukunft dieser vielen, jungen Menschen darstellt. Unsere Kinder sind für die Unterstützung der Förderer von Kids of Africa zu tiefem Dank verpflichtet.
Der Bau dieser Schule wird Kids of Africa 2013 stark beanspruchen. Dank den grosszügigen Spenden vieler Freunde, sind mittlerweile knapp sechzig Prozent der Baukosten gesichert. Trotz den noch fehlenden rund CHF 160’000 wollen wir mit dem Bau nun in den kommenden Wochen starten. Dies im Vertrauen und der Hoffnung, dass es am Ende gut gelingen wird. Mit etwas Glück sollte die neue Schule bis Jahresende stehen, um dann zu Beginn des Schuljahres 2014 die Arbeit aufzunehmen. Unsere Kinder sind für jede Unterstützung viel dankbarer, als sich das beschreiben lässt.
Und in der Zwischenzeit?
Seit Februar haben wir bereits für unsere Schützlinge eine temporäre Lösung eingerichtet. Auf dem neuen Schulgrundstück renovierten wir ein altes Lagerhaus. Alle Kinder und Mütter halfen dabei mit! Heute unterrichten wir darin insgesamt 43 Kinder von Kids of Africa. Der Unterricht erfolgt mit bescheidenen Mitteln, aber grossem pädagogischen Engagement für jedes Kind. Das soll auch in Zukunft so bleiben! Es ist ein rundum guter Ansatz! Und wir sehen deutliche Fortschritte bei jedem Kind! Es ist ein wirklich gutes Gefühl.
Jeder Spender darf ganz sicher sein: alle Spenden stiften einen greifbaren, nachhaltigen Nutzen.
Wenn nun jeden Morgen die 43 Kinder ihren knapp 45-minütigen Schulweg antreten, dann ist ihre fröhliche, gute Laune ansteckend! Auch der ugandische Staat hat dies erkannt. Er hat Kids of Africa bereits mehrfach ausgezeichnet und fördert dieses Projekt in verschiedener Hinsicht. Gleichwohl wird es ohne zusätzliche Mittel aus der Schweiz nicht gehen.
Zu guter Letzt, ein paar glückliche Bilder…
…von einer unserer monatlichen «Kinder-Olympiaden». Sie spornen unsere Kinder immer wieder zu neuen Leistungen an! Und tatsächlich: einer unserer Farmangestellten, David Kamanji, hat es dieses Jahr in die ugandische National-Equipe der Marathonläufer geschafft! Dazu gratulieren wir im! Hoffentlich macht es ihm einer unserer jungen Läufer auch bald nach!
Sehr herzlich,
Burkhard Varnholt