Alles fliesst
Liebe Freunde
Das Leben ist wie ein Fluss, weiss schon das Sprichwort «Panta Rhei» («Alles fliesst»). Stets in Bewegung, manchmal turbulent. Umso mehr zählt der Start ins Leben. Aber auch auf einen schlechten Start kann Gutes folgen.
Das zeigt seit zwanzig Jahren unser kleines Kinderdorf. Sehen Sie selbst, was der Start ins Leben für Amelia, Paul und Joseph bedeutet. Sie zeigen exemplarisch, dass jeder Mensch die Welt verändert. Eine adventliche Botschaft.
Und ich will berichten, wie eine Schule und Wasserbrunnen helfen, Not zu überwinden und Zukunftsperspektiven für Schüler und Gemeinde zu schaffen.
Wasser und Liebe: stärker als Feuer und Fels
Wasser ist das stärkste Element. Es kann nie verschwinden, ist beharrlich und passt sich an. Es überwindet Fels und Feuer, ist ein Sinnbild der Kraft des Lebens und der Liebe. Beide haben, auf Dauer betrachtet, das letzte Wort. Ist das nicht auch eine Advents-Botschaft?
Diese Saat geht auf. Auch einem schlechten Start ins Leben kann viel Gutes folgen
Seit zwanzig Jahren engagieren wir uns für vulnerable Kinder, für die Ärmsten der Armen. Wer zu uns kommt, der hatte einen schlechten Start ins Leben. Damit dieser jedoch nicht das letzte Wort hat, setzen wir uns für sie ein. Denn wir glauben an sie.
Zum Beispiel an Amelia. Den Rock, den sie trägt, hat sie selbst genäht. Er sitzt perfekt. Ihr Lachen spricht Bände: sie strahlt vor Stolz. Würde am liebsten vor Glück tanzen. Ein Bild der Freude. Darum geht’s.
Aber Amelias Start ins Leben war ein anderer. Ihr Vater missbrauchte sie. Heute ist er im Gefängnis. Ihre Mutter verstarb, ihre Grossmutter ist mittellos. Dann kam sie zu uns. Heute lebt Amelia bei unserer Mutter Harriet. Gemeinsam bilden sie eine starke Familie. Es ist wie eine Saat, die gut aufgeht.
Wir sehen: In Familien entsteht Zukunft.
Joseph. Er ist fleissig, vielseitig und ein Sonnenschein. Sozial, im Unterricht und beim Schachspiel stets engagiert. Was er später werden will? Pfarrer. Auch er will die Welt verändern. Aber er weiss, dass das nicht von selbst gelingt.
Wir sehen: in Familien entsteht Verantwortung.
Destiny. Jüngst reiste sie mit einer kleinen Gruppe von uns erstmals ans Meer, den indischen Ozean. Die Begegnung mit dem Ozean berührte sie tief. Wie klein wir sind, verglichen mit seiner Weite
Wir sehen: Magische Momente prägen unsere Leben. Destiny ist dankbar dafür.
Benjamin. Er macht eine Ausbildung zum Spengler. Sehen Sie selbst seine Botschaft.
Luwero: was ein Brunnen verändern kann
Niemand lebt von Luft und Liebe allein. Im Armen-Quartier der Stadt Luwero betreiben wir seit Jahren eine Schule für die Kinder der Ärmsten der Armen. Hier gibt es keine Jobs, keine öffentliche Infrastruktur, keine Gesundheitsversorgung. Der tägliche Kampf um Wasser und Brennholz lässt beides knapper werden. Neuerdings kommen Versteppung, Klimawandel und ein steter Zustrom sudanesischer Flüchtlinge dazu.
Doch Armutskreisläufe lassen sich überwinden. Wir kennen das. Aber es braucht dafür viel Erfahrung, Geduld und Ressourcen. Unsere Schule ist ein Beispiel. Ihr Wasserbrunnen und ihre Mahlzeiten lindern tägliche Not. Aber als Schule schafft sie Hilfe zur Selbsthilfe. Lebenspraktische Fertigkeiten. Zukunftsperspektiven. Selbstvertrauen. Würde. Das ist ein Anfang. Viele unserer ehemaligen Schüler haben heute Arbeit. Es gelingt nicht immer. Aber es ist es jeden Shilling wert.
Doch neuerdings bringt uns die Zuwanderung an Grenzen. Am meisten drängt das Wasser. Ein zusätzlicher Brunnen – besser wären zwei – und mehr sanitäre Anlagen sind dringend von Nöten. Wenn wir zwei Brunnen bauen könnten, dann würden wir einen ausserhalb der Schule platzieren. So würden wir Konflikte vermeiden, Not lindern und gesellschaftliche Entwicklung anstossen.
Das ist zwar nicht billig, aber für viele Menschen würde es das Leben verändern.
Mit herzlichen Grüssen und ebensolchem Dank,
Stets Ihr Burkhard Varnholt
Mit jedem Tropfen Leben schenken:
Unsere Wasserprojekte in Uganda
Kosten | Nutzen/Potenzial | Langlebigkeit | |
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Ein Brunnen | Circa 25’000 Franken | Für bis zu 1’000 Menschen | Gewährleistet, durch eine Kids of Africa-Schule |
Ein Wasserspeicher | Circa 10’000 Franken | 15-20’000 Liter | Mindestens 30 Jahre |
Pumpen und Leitungen | Circa 15’000 Franken | Für Schulen, Gemeinden und Landwirtschaft | Bis zu 20 Jahre mit guter Wartung |
Sanitäre Anlagen für eine Schule | Circa 25’000 Franken | Für eine Schule mit 1’000 Schülern/innen | Mindestens 20 Jahre |