Magie des Lebens
Liebe Freunde
Gibt es eine Magie des Lebens? Ja, es gibt sie. Und sie hat viele Gesichter, zum Beispiel die Liebe, Freundschaft, Gemeinschaft oder ein herzliches Lachen. Manchmal genügt ihr ein warmer Sonnenstrahl oder sogar ein erfrischender Wolkenbruch. Die Magie des Lebens gibt es überall. In Kids of Africa genauso, wie überall sonst auf der Welt.

Eines ihrer Gesichter gehört unserer wunderbaren Florence (11 Jahre). Sie wurde von unserem älteren Schützling Reagan (Im Bild), der gegenwärtig eine Ausbildung für Webdesign absolviert, kürzlich porträtiert – «behind the scenes». Was dabei herausgekommen ist, schauen Sie sich am besten selbst an. Es lohnt sich!
Stets Ihr
Burkhard Varnholt
P.S.: Noch eine Nachricht aus Kids of Africa will ich Ihnen weiterleiten. Sie erreichte mich letzte Woche und liess mein Herz höherschlagen. Am besten, ich sende Ihnen den Originaltext und die Schnappschüsse von unserer langjährigen und umsichtigen Direktorin, Dorte Budolfsen (ins Deutsche übersetzt) zu. Lesen Sie selbst:

«Liebe alte Männer
Heute hatte ich mit unserer benachbarten Sekundarschule vereinbart, einen günstigen Nähkurs für ihre Mädchen zu veranstalten – alles Mädchen. Wir hatten 100 Sets mit einer wiederverwendbaren Menstruationsbinde aus übrig gebliebenen Bettlaken und weichen Handtüchern vorbereitet und alles in die Schule gebracht. Um die Aufmerksamkeit der vielen Teilnehmerinnen zu gewinnen, machte ich eine kurze Einführung, stellte vier bereits mit dem Nähen vertraute Mädchen und dann legten die 100 Schülerinnen los. Sie waren fleissige Bienen und unsere Gruppe von Lehrern unterstützte sie mit grosser Konzentration.

Während sie nähten, besuchte ich ein anderes Klassenzimmer. Dort erklärte ich den Schülern, was die Mädchen machten und was die Verantwortung der jungen Männer im Reproduktionszirkus des Lebens ist. Ich machte es kurz, vor allem nicht moralisierend und betonte, dass ihre Rolle die der Väter und Ernährer sein wird. Und weil es mein Fach ist, erklärte ich meine Argumente mit Mathematik – Messen, Binärzahlen und Kopfrechnen. Der junge Brian, ein Boda-Boda-Fahrer, unterstützt mich nach Kräften. Und so schafften wir ein paar Stunden mit 80-100 Teilnehmern.

Der Nachmittag mit Schülerinnen und Schülern war ein Highlight unserer Woche. Nächsten Mittwoch wollen wir es wiederholen. Die benachbarte Schule hat sogar Snacks und 80.000 Shilling (rund 20 CHF) für die Stoffe beigesteuert. Wisst Ihr, solch einfache Kurse sprechen sich herum. Ich bin überzeugt, dass sie Mädchen stärken und auch auf junge Männer Eindruck machen. Es ist nur ein kleines Projekt, aber es stärkt das Vertrauen der Mädchen in ihre Fertigkeiten und zeigt ihnen, dass man auch mit kleinen Dingen viel erreichen kann. Ich bin voller Hoffnung, dass die gute Dynamik uns noch mehr Nutzen stiftet.
Ich wünsche Euch eine gute Nacht
Dorte»
P.P.S.: Einmal mehr sind wir dringend auf Unterstützung angewiesen. Denn Kids of Africa lebt ein wenig «von der Hand in den Mund». Auch, wenn man’s nicht sehen soll. Auch das gehört zur Magie des Lebens. Irgendwie hat es in den letzten zwanzig Jahren immer geklappt. Selbst, wenn sich das Konto, wie dieses Jahr, mal wieder sehr stark entleert …